Donnerstag, 6. Dezember 2012

krankheit

betreibe derzeit recherche für den schwedischen blog zum begriff der krankheit, die schone eine zeit lang läuft aber noch vom interview mit peter rehberg in der siegessäule (der dezemberausgabe 2012) angeschubst wurde. ich zitiere: Ein Problem ist auch, dass die Unterscheidung in gesund und krank nicht mehr funktioniert. Sicher, Positive sind nicht mehr krank. Aber sind sie denn gesund, mit einem Virus, das medikamentös in Schach gehalten werden muss? zitat ende. die deutschen wörter krank und erkrankung geben wenig her, zumindest im duden in rückbezug zueinander. das schöne im krähengesang (wie die redewendung auf schwedisch lautet), ist meine entdeckung eines essays zum aids und guibert, die sich durchs googeln dieser sätze (aus dem freund, der mich das leben nicht gerettet hat) ergab:

"Aids ist nicht wirklich eine Krankheit, es vereinfacht die Dinge, sie als eine solche zu bezeichnen, es ist ein Zustand von Schwäche und Ergebung, welcher dem Tier, das man in sich trug, den Käfig öffnet, dem Tier, dem ich gezwungenermaßen unumschränkte Vollmacht gebe, damit es mich verschlingt, daß ich mir lebendigen Leibes antun lassen muß, was an meinem Leichnam zu tun es sich anschickte, um ihn zu zersetzen."
("Le sida n'est pas vraiment une maladie, ça simplifie les choses de dire que c'en est une, c'est un état de faiblesse et d'abandon qui ouvre la cage de la bête qu'on avait en soi, à qui je suis contraint de donner pleins pouvoirs pour qu'elle me dévore, à qui je laisse faire sur mon corps vivant ce qu'elle s'apprêtait à faire sur mon cadavre pour le désintégrer."...finde, das deutsch liest sich holprig)
abgesehen von dem typischen fleischligen ausdruck guiberts, ist es bemerkenswert, dass er schon bei der gleichsetzung von aids und krankheit zögerte, während ich lediglich vorhabe, hiv von krankheit abzugrenzen. 

Mittwoch, 19. September 2012

hivbloggen

sedan augusti bloggar jag tillsammans med ännu bara en till skribent på hivbloggen.blogspot.se (vår målsättning är att det ska vara en sammanslutning av många skribenter som skriver egna kritiska texter om hiv). kommer dock ändå fortsatt att publicera texter här.

eine email; ein ansatz

Sehr geehrter Herr D.!
Ich war vorletztes Wochenende beim Hiv im Dialog und habe mich sehr über einen Punkt gefreut, auf den Sie im Gespräch am Abend in der Runde eingegangen sind, nämlich die Verbindnung zwischen normierender Prävention und Schuldgefühlen bei Hiv-Positiven. Ich bin selber dabei, diesen Komplex zu durchdenken. Ich überlege mir, ob nicht den Normverstoß, den Hiv-Positive durch den zumindest einmaligen ungeschützten Geschlechtsverkehr begangen haben, ein wesentlicher Teil des heutigen Hiv-Stigmas ausmacht.
Im alten AIDS schien dies vielmehr um das Offenbaren, dass der Infizierte wohl einer der schon an sich stigmatisierten Risikogruppen zugehörig war, zu drehen. Innerhalb dieser Gruppe wurde weniger Schuld und Stigma verbreitet, da ja alle im Grunde gleich gehandelt haben (sprich ungeschützten Sex gehabt haben) und ohnehin von dem Stigma als Teil einer Randgruppe betroffen waren. Beispielsweile waren die meisten Schwulen gegen das Stigma, das schwule Hiv-Positive betraf, weil es auf der Grundlage von Schwulenhass fußte.
Durch die Prävention und die soziale Aufwerung betroffener Randgruppen scheint mir wahrscheinlich, dass eine Verschiebung des Stigmas stattgefunden hat, vom Sosein auf das Handeln des Einzelnen. Dieser Veränderung scheint mir sinnvoll, nachzugehen. Außerdem zu untersuchen, inwiefern eine normierende Prävention existiert, und wenn ja, wie und wo sie normierend wirkt, und wie eine Prävension noch auszusehen hat, wenn wir nicht in Kauf nehmen wollen, dass sie sich, wo wir denke ich ziemlich einig sind, in einem Schuldgefühl (durch den oben genannten Normverstoß) und in der Verlängerung im Stigma der Hiv-Positiven niederschlägt.
Wissen Sie, wo eine Auseinandersetzung mit diesem Komplex stattfinden? Wie sieht es aus im akademischen Bereich? Ich kenne selber keine Veröffentlichungen, die dies zum Thema machen.
Viele Grüße,
B. G.

Donnerstag, 30. August 2012

Eli Levén: Du bist die Wurzeln, die unter meinen Füßen ruhen und die Erde halten

(Schwedischer Originaltitel: Du är rötterna som sover vid mina fötter och håller jorden på plats)

Für Kontaktdetails zu den Übersetzern, bitte Emailadresse als Kommentar hinterlassen.

Heiliger Sebastian, von Pfeilen gepfählt, gebunden an einen großen schönen Baum. Fast nackt richtest du deinen Blick nach oben, als würdest du irgendwas über dir anbeten, als hieltest du den Atem, um zu harren Gottes Hand, die sich über dich senken wird. Ein Engel kommt von hinten angeflogen und setzt dir eine Krone auf. Hinter dir tobt ein Krieg. Du trägst ein Geheimnis in dir: dein Gebet, dein Sehnen, deine Hoffnung. Du bist circa neunzehn Jahre alt und hast lange braune Haare, die dir bis zu den Schultern fallen. Gleich lässt du deine Lider hinab und dein Leben auf der schwarzen warmen Leinwand abspielen.
Sebastian, was geht dir durch den Kopf? Das Leben fließt aus dir heraus und das Blut all deiner Liebhaber ist in deinem. Du denkst daran, wie Fleisch zu Heu wird, Trost und Liebe, die du den Deinen in dunklen, dunklen Räumen gegeben in Nachtclublabyrinthen zum leisen Stöhnen und blau-weißen Flackern von Projektionen und Fernsehern. Wie ihr nach den Wänden und den Schatten getappt habt. Schweißgeruch, Teppichboden und feuchter Keller. Da im Untergrund lebte dein Volk und unter ihnen warst du ein Heiliger. Sie beichteten dir, baten um Vergebung, Menschlichkeit, Wärme, Zärtlichkeit, ein Abenteuer. Du gabst ihnen, wovon sie träumten. In deinen Augen, deinem Geruch war die Geschichte ihrer Sehnsucht. Du knietest vor ihnen nieder, und die Belohnung floss in dich hinein, ein warmer, schmieriger Dank, ein verschwitztes Händeschütteln, ein stilles Bestätigen deiner Göttlichkeit und dass du Zeit deines Lebens Wunder bewirktest. Du kehrtest ihnen den Rücken zu, an eine Hüfte oder Wand gelehnt. Mit einem Mann im Mund öffnetest du dich, spreiztest du dich und ließest dich füllen wie ein leeres Gefäß, ließest deinen Mund mit Tavor, Sperma und Hass vollspritzen, bis sie ihm im Hals stockten.
Sebastian, wo bist du eigentlich? Die Pfeile treiben und bohren sich durch deine Haut in den Baum, deine Arme gefesselt, bereitet dir die Sonne Kopfweh und lässt deine Haut brennen.
Ich erinnere mich, wie du Männer mit deinen braunen Locken den Kopf verdrehtest, deine durchdringenden Augen, dein verlegenes Lächeln, Sebastian, deine Hüften schwangen wie Kirchenglocken in Zeitlupe als du liefst.
Du warst zu zerbrechlich, du warst viel zu viel, Sebastian. Du warst eine Blume, kein Mensch. Wir schaukelten, du und ich, nach der Schule, jene Nachmittage. Wir heulten zusammen auf dem Fußboden deines Vaters, wir lagen da zusammen in einer Pfütze von Tränen, Rotze, Weichkäse und Selbstverachtung.
Als du schriest und weintest und dir in die Hände schnittst mit elf. Ich war da als du Funny Frisch und das Eis herauskotztest, ich schaute zu, als du durchbohrt wurdest, als du deine Haut öffnetest für alle, die hineinwollten, als du ins Kissen bissest, die Bettlaken rot färbtest.
Unsere Leben verschmolzen bis wir nicht mehr wussten, wo du endetest und ich begann.
Es sind nur du und ich, die diesen Moment jetzt teilen, Sebastian. Du wirst jetzt sterben und ich werde mitkommen. Wir werden verreisen; all das hier liegt fernab. Ich werde dich in meine Arme nehmen, Sebastian.
Du fließt aus mir heraus, mein Leben rudert dir entgegen und vermehrt sich in tausenden von Rudern und wir rudern alle zusammen dir entgegen, bis ich nicht mehr weiß, was dein Land und meines ist. Wir werden wie weiche Geschwüre und Milch und Samen und Blut und Wachs sein, wir werden dich abfüllen, Sebastian, dich blähen. Ich werde dir das Herz ausreißen und mein eigenes einsetzen, dein Herz ausreißen und es von allem Fleisch und allen Sehnen befreien. Ich werde deine Hüften an meine binden. Wir werden jeden Tag aufwachen, um uns in die Augen zu schauen, zwei ruhige Meere, zwei Stürme. Ich werde durch deine Lungen atmen, dasselbe Herz, derselbe Sinn in einem ewigen Mitschlaf.
Wir werden wieder zu etwas werden, du und ich, Sebastian. Wir müssen schützen, was uns gehört.

1. SPRING

Sebastian tanzt wie ein Schmetterling in einem Kleid seiner Mutter durch das Wohnzimmer. Die Chormusik rieselt aus den Lautsprechern des Radios wie Rasierklingen auf die Haut und reißt sie auf. Das Kleid leuchtet um die Wette mit den Sommerblumen, die bald rosarot, orange und rot aufheulen werden. Das Kleid duftet nach der Mutter, Lippenstift und blumigem Parfüm, nach etwas anderem, fleischigem, modrigem, von innen heraus.
Sebastians Mutter hat ihre Wohnung mit ihm bekleidet. Schulfotos aus der ersten, zweiten, dritten Klasse bekacheln die Wände, genau so aus der vierten, fünften, sechsten. Seine Augen sehen immer weniger verträumt und bodenlos aus, je mehr sich die Fotos der Oberstufe nähern. Die Ironie will es haben, dass er als Neunjähriger betäubter aussieht als mit sechzehn, als sich seine Augen hinter seinen Pony verstecken und nicht mehr zu erkennen sind.
Er nimmt einen tiefen Zug aus einer abgenutzten Plastiktüte, die mit dem Raumspray seiner Mutter gefüllt ist: Refreshing Spa. Seine Sicht flackert kurz und färbt sich neongrün. Sein Kopf und seine Arme fliegen nach hinten, die Brust nach vorne, wie bei einem dieser simulierten Autounfällen. Ihm kommen Bilder, gegen die er sich nicht wehren kann. Ein verlassenes Haus an den Bahngleisen, in dem er als Kind wohnte, seine Klassenkameraden dort nackt, eine Frau, die vor seinen Augen unter einem Ubahnzug in tausend Teile zerfetzt wird. Das Knacken ihres Brustkorbs als er zerbarst. Weiße Blitze zischen wie Lilien auf, immer wieder. Er fällt nach hinten in eine warme dunkle Truhe und greift vergebens nach den Rändern, um sich nach oben zu ziehen.
Er denkt an seine Jugend, die, genau wie das Raumspray, bald verbraucht ist. Er inhaliert nochmal, eine grüne Wolke schwebt ins Zimmer hinein. Er sieht sich selbst mit blassem ungesundem Gesicht neben sich sitzen, unter der Haut braut etwas Dunkles auf, das auszubrechen droht, als Risse, als Falten, als Krampfadern, als Bart, als Narben. Noch ist sein Gesicht prall und hochmütig strahlend, doch brechen bald die Tage an, in denen sich sein Wert in BMI berechnen lässt und er die androgynen Konturen seines Körpers als sein einziges Verdienst anrechnen kann. Noch kann er Beruhigungsmittel mit Perlwein schlucken, um die übertriebenen, spastischen Bewegungen zu unterdrücken, er kann sich etwas schminken, x-beliebig ausgehen und in irgendeiner Ecke Erfolg haben. Noch gibt man ihm Getränke aus, noch lecken ihn unbekannte Zungen wie Besen im Ohr. Jede Woche ein paar Stunden Filmriss, er bekommt zu hören, dass er außerordentlich nett und lustig war. Er wacht morgens in unbekannten Stadtteilen auf, macht Fotos von seinen Vergleitern und geht dann nach Hause, um gleichgültig in ausgekotzten Accessoires abzustürzen, die über dem ganzen Boden verteilt sind.
Denn es hat viele Vorteile, den Fußboden als Garderobe zu benutzen, will Sebastian behaupten, nie kann man sonst so gelungene Kleiderkombinationen finden: türkiser Rock und Strumpfhose, Halskette und Oberteil in derselben Farbe aber heller und die selben Kleidungsstücke in weinrot, schwarz und neonrosa.
Die Vorhänge des Zimmers hängen wie weiße Schleppen, wehen im Wind wie Tuniken oder ein Lendenschutz ohne Hüften, kaum Hüften oder gar Brüste. Er erhebt sich vom Fußboden der Mutter auf zittrigen Beinen, wie Bambi auf dem Eis, bevor er sich auf das Sofa setzt, sich umzieht und in die Stadt fährt.

Blaumeisen sitzen in den Bäumen vor Sebastian im hellen Park, sie singen wie geschrien. Alles ist weit offen. „Oh ja, oh ja“ sagt der Mann unter ihm und wichst seinen Schwanz in eifrigen Zügen, befeuchtet ihn ab und zu mit seinem Mund. Es kribbelt unbestimmt im Schritt unter Sebastians Tüllrock. Er steht an einem Baum angelehnt im Vitabergspark, es ist Walpurgisnacht. Er denkt an seinen Großvater, der vor einigen Monaten gestorben ist. Sebastian kam ihn manchmal in Sundsvall besuchen, wo sie immer zum Schnäppchenparadies fuhren. Sie hatten nie ein gutes Verhältnis, aber ein Mal hat der Großvater Sebastian einen alten Schlager im Auto gesungen. Das hatte er nicht mal für den Vater getan.
Die Blaumeisen singen eine Melodie, die Sebastian in Träume verschlägt. Alles scheint stehenzubleiben, der Park und die Menschenmasse drehen sich um die Achse, die jene wunderbar schönen Vögel bilden. Seine Kunstwimpern wollen wachsen und sich in einen Zweig verwandeln, auf dem die Vögel sitzen können. Sie sind ein Riss in der Wirklichkeit, ein Portal, das weiter reicht als die Hölle, in die sich diese geschlechtslose Maid gebracht hat. Er ist der Duft von Kaugummi, schlecht lackierten Nägeln und Achseln, die wie Gräber offen stehen. Er hört eine Stimme in sich, die Gott oder Ähnlichem gehören muss:
„Denn du bist unmöglich zu lieben, Sebastian, man liebt deine Hüften nicht, die unbeholfen wippen, deine schmierigen Haare und kurzen Röcke, du gleichst einer Nutte.
Man muss dich wie einen wild gewachsenen Baum beschneiden, du bist viel zu viel, es gibt keinen Platz für dich in deinem hungernden Körper, deine Lungen können kaum richtig atmen. Du füllst sie nicht mit Luft, so sehr du auch atmest und Schwänze bläst, als bärgen die Eier Sauerstoffdepots. Du musst dich stutzen und wiederauferstehen.
Dann wirst du endlich sehen, dass du einer bist!
Dann wirst du endlich verstehen, dass du bist ein...
Robbenweib, ein Robbenmädchen, eine Robbenbraut, die im Winter geboren, wirst du aus dir rausspringen, in voller Rüstung, stets den Messern nahe, dein ewiges Schitzolachen. Du bist eine schwarz strahlende Sonne.“
Er spürt wie sich eine Hand in seiner Unterwäsche in seinen Arsch drängt. Das ist der Freund des Schwanzlutschers. Ein Fläschchen Poppers fließt in Sebastians Nase hinein und brennt ein Loch in seine Schleimhäute, er stürzt sich auf den kalten Rasen. Mascara fließt in Tränen gelöst seine Wangen hinunter, er weint als kotze er, nach Gnade flehend.
Der Freund entschuldigt sich und leckt ihn den Hintern wie ein Hund, bevor er seinen Schwanz in ihn hineinsteckt. Es tut weh, aber er muss auf der Bühne bleiben, wie ein Wankelmotor den Po wackeln in einem fiebrigen Kaltschweiß, gebettet auf dem Gras vergangenen Jahres,an diesem sonnigen Vormittag im April.
Die Wirklichkeit ähnelt unter Tränen einem widerlichen Monet-Gemälde. Nach einer Weile kommt der Schwanzlutscher auf Sebastians Rücken und der Freund auf den Rasen. Sie helfen ihm, sich anzuziehen, reichen ihm eine Kippe und den Rest einer Cola Light. Sie umarmen sich alle. Die Männer gehen. Bald treffen sie sich wieder, denn die Welt ist ja so klein!
Er überquert den Rasen, kehrt wieder zurück zur Decke seiner Freunde, kotzt und trinkt noch ein bisschen, findet eine Sonnenbrille und knutscht mit einem Mädchen, das ihn schön findet.
Rings um ihn scheint die Sonne und da sitzen die Freunde. Es ist ein Park im Frühling. Der Boden ist noch kalt, aber das spüren sie nicht. Sie werden von der unbarmherzigen Sonne gebrannt und nur die Zähne bleiben verschont, in einem Lächeln erstarrt. Der Stoff ihrer Klamotten ist aus Polyester, sie tragen Halsketten aus Plastik, Gummiarmbänder aus irgendeinem Ramschladen in der Vorstadt irgendwo. Das Rouge an ihren Wangen ist rosa, rot und orange. Die Armbänder sind schwarz, die Kleidung schwarz. Die Haare schwarz und rot. Die Sonne ist weiß. Und da sitzt er. Er schwindet, er bleibt, er ist ein Andenken.

Sie hören einen fantastischen 80er-Jahre-Mix, als plötzlich der Ewige in Form eines Grufties samt Schramme am Ellenbogen erscheint. Andreas. Er steht mit einem Bein vor dem anderen gekeilt und den Blick in die Ferne gerichtet. Er sieht aus wie in einem alten Schwarzweißfilm, seine Silhouette zeichnet sich gegen den Himmel ab. Die dunkelgrünen mandelförmigen Augen leuchten kalt, allzu stark. Aus seinem Mund steigt ein graulilaner Rauch. Er schluckt hin und wieder, der Adamsapfel wippt. Er ist weder sonderlich groß, noch irgendwie besonders, aber er lenkt alles Treiben auf sich. Sebastian sieht sich in ihm gespiegelt, seine Oberschenkel, seinen Bauch, sein Kinn, seine Schultern. Andreas wendet sein Gesicht Sebastian zu, während der Park sich leert, Sonnenlicht zu Mondlicht und die Luft rau und kalt wird.

Andreas wendet sich ab und geht, Sebastian folgt ihm aus geringer Entfernung. Er bleibt stehen, wenn er stehenbleibt, wenn er irgendetwas vom Boden aufhebt, wenn er auf Bierdosen tritt. Er geht labyrinthartig um das Gebüsch herum, bleibt an einer großen Tanne stehen, schaut seine Hände an. Der Park ist menschenleer.
Sebastian hat seit langem nicht gesprochen, die Stimme kratzt:
„Hallo“
Andreas erstarrt. „Was hast du gesagt?“ fragt er und schaut ihn hart an.
„Ich habe nur hallo gesagt, gehst du auf die Party nachher, oder...?“
„Mmm, vielleicht.“

Etwas später sitzen sie auf Andreas' Bett, er schweigt, lässt davon ab, den Pony aus Gesicht und Augen zu ziehen. Er versucht, eine Flasche mit den Zähnen zu öffnen, er riecht nach Schweiß und Leder. Sebastian gleitet mit der Strumpfhose auf dem Laminat herum. Der sieht aus wie ein grauer Fluss, hier und da kleine Inseln und Felsen, Flecken, die sich nicht mehr entfernen lassen, nicht mal wenn man sich hinkniet und mit einer Wurzelbürste kratzt.

Die Jungs, oder was auch immer sie sind, haben sich schon mal getroffen. Es sind nun zwei Jahre her. Auch in einem Park. Sie tranken Bier aus kleinen Glasflaschen. Sebastian saß zu seiner linken mit einer Freundin.
Andreas fragte sie: „Wieso siehst du aus wie 'ne scheiß Fotze im Gesicht?“ Sie war wütend und schrie etwas zurück. Sebastian sagte ihm: „Guck dich doch an, du Mongo.“ Andreas zielte mit einer Flasche auf ihn.

Jetzt erzählt Andreas, dass er gedacht habe, Sebastian vor einem Jahr gesehen zu haben, jemand anderes mit lockigen roten Haaren; er habe Angst bekommen. Jetzt lächelt er weißer als seine weichen Bartstoppeln, sie ähneln Fischerleinen.
„Sebastian, schau dir das an“, sagt er und wechselt das Thema. Er steckt die Flasche in den Nabel, dass der Kronkorken steckenbleibt. Sebastian lacht lauthals, greift nach Andreas Gürtel und zieht ihn zu sich, reibt sich gegen seinen weichen Bauch, die Kappe raspelt gegen seine Wange und fällt zu Boden. Er spürt Andreas Geschlecht hinter dem Hosenschlitz, es ist weich gegen sein Schlüsselbein.
Andreas legt eine Schallplatte auf, sie knistert wie ein Feuer. Sie reden dann die ganze Nacht im Feuer. Eine Tür knallt hinter Sebastian zu.

Sie schlafen bis es wieder Abend ist. Die Luft ist klar, die Geschäfte geschlossen und einige Bars und Pizzaläden auch. Als sie an die frische Luft kommen packt es Andreas. Er springt auf und ab, in Beeten und auf Fahrradgestelle. Er springt an die Tunnelwand auf dem Weg zur Ubahn. Sebastian lacht.
Sie klettern an einem Baugerüst hoch, auf das Dach eines Hauses im Bau, der Wind weht so stark, dass die türkise Schutzhülle sie wie Tüllschleier umwirbelt.
Die Autobahn erscheint endlos und dröhnt, in der Ferne liegt ein Tannenwald, der vor dem Horizont zu Ende geht.
„Sag mal, tanzt du Tango?“ fragt Sebastian, als sie auf dem Dach stehen. Er greift Andreas um die Hüfte und führt Andreas' Hand auf seine Schulter. Andreas schließt die Augen, soll die Knie entspannen. Sebastian führt Andreas nach hinten, sie schweben. Bleiben stehen. Sebastian führt sein rechtes Bein zwischen Andreas' Beine und wirft ihn nach hinten. Andreas sieht die Welt auf dem Kopf, seine Lederjacke rutscht hoch. Sebastian kann dem weiten Feld weißer Haut nicht entkommen, das sich unter ihm öffnet, ein Abgrund, Andreas' Bauch.
Sie steigen hinab vom Dach und rennen um die Wette; einem Scheinwerferturm auf dem Parkplatz eines Baumarkts entgegen. Sebastian ist zuerst da und fängt an hinaufzuklettern. Andreas folgt und klettert unbeholfen bis dahin, wo sich der Turm zuspitzt. Sebastian klettert weiter und rutscht in seinen Ballettschuhen die Stange entlang.
„Okay, du hast gewonnen“, schreit Andreas und fängt an, vorsichtig herunter zu klettern.
Sebastian tut so als ob er ihn nicht hört, klettert weiter und rutscht ab aber hält sich noch fest. Ihn befällt kurz ein Zittern, aber er macht weiter, Ellie klettert immer am höchsten, denkt er. Sie hat nie Angst.
„Komm runter, Sebastian, ich hab' echt Schiss“ schreit Andreas himmelwärts und seine Stimme bricht.
Sebastian erreicht die Spitze des Scheinwerferturms.
Er kann nicht höher klettern.
Er sieht auf den Wald und die Stadt hinaus und atmet schwindelig ein.

Freitag, 24. August 2012

tolkningsföreträde

Jag skummar igenom texterna på RFSL:s blogg hivisverige samtidigt som jag pillar med annat, chattar, ser på ngt klipp; den är rikligt fylld med plattityder med bara få undantag. Jag kommer att tänka imperativet i mitt hivmanifest, att vi, särskilt hivpositiva, bör tala mer om hiv, och kommentaren från en kompis: att vi redan talar nog om hiv, problemet är snarare att nivån och spetsen på det talade är beklämmande.
Beklämmer och rycker mig ur mitt multitaskande gör en text av Nicklas Dennermalm. Han beskriver det skede då en av hans vänner får ett positivt hivbesked och de sociala orosmoment som denne upplever.
Slutledningen lyder att hiv inte är som vilken infektion som helst. ”Dammit!” Skulle man säga emot honom: ”I dare you.”.
Utsagan att hiv inte vore ”[...] som andra infektioner” framträder snarast föreskrivande än beskrivande med de hotande (kraft)uttrycken och valet att inte samtidigt tillägga: men jag önskar att det en dag vore en infektion bland andra. Jag undrar, önskar Dennermalm att hiv förblir en infektion med särstaus? Vem vore betjänt av det?
Konspiratoriska röster i mig antyder att han ju är hivpreventionist och kanske på något plan vill värna hiv-stigmats avskräckande värde, för trots allt är hiv-preventionens ändamål ändå att minska nyinfektioner (motorn i ”risksamhället” sägs ju vara ”jag är rädd!”). Tas hiv för lättvindigt, kanske det inträffar, kan man argumentera. Alltså bäst att behålla skräckbilden av hiv. Men vem fastslår vad som är lättvindigt och huruvida en infektion är som alla andra?
Mycket mer troligt dock vill Dennermalm med sin text visa respekt för hivpositivas upplevelser. Denna respekt skulle jag däremot se i att lämna tolkningsföreträdet för hur en hivinfektion upplevs (som hot, sorg, belastning, etc) till den hivpositive, då denne naturgivet är den som fenomenologiskt står närmast upplevelsen att vara smittad. Kanske är den arg, ledsen, eller känner inget särskilt. Vi är olika; hivpositiva är olika. Detta måste beaktas. Faran består annars i att när man alltför starkt antar, liksom fastslår, att hivpositiva behöver stöd, ja, då behöver de stöd just eftersom man på så sätt gör beskedet till något som man behöver stöd för. Vi uppför oss i viss mån som det förväntas av oss. Dessa förväntningar bör lämnas därhän, samtidigt som ett värdigt bemötande självklart tillstår varje patient, vilken sjukdom det än handlar om.
Att Dennermalm outar sig som hivnegativ (”Och skulle jag någonsin skulle (sic!) testa positivt för hiv”)och ändå menar sig ha rätt till detta tolkningsföreträde till om vad en hivinfektion är, sätter texten i ytterligare preskriptiv dager. Jag undrar återigen: varför? Varför lämnas ohyggliga vittnesmål (”[B]ögen som blir ratad på krogen för 500:e gången när han berättar att han är hivpositiv. […] [H]ivpositiva som fyller ut ansiktet för att de inte ska se tärda ut. […] [A]lla som letar efter den mest diskreta dosetten och tar sina mediciner i hemlighet eller känner sig tvingade att ljuga för sin familj och sina vänner”) utan att samtidigt göra det uppenbara att beklaga dem? Att låta dem stå oemotsagda leder till att Dennermalm, hur mycket jag än hoppas på en motsatt avsikt, befäster ett status quo kring hiv. Dessutom inskärper han allvaret i att på något sätt avvika från hans tolkning av hiv, att hiv är och, som det verkar, bör förbli en särstämplad infektion. Bör vi inte istället söka efter andra berättelser som faktiskt utmanar denna förhärskande bild? De finns där, jag vet det. De om några skulle skänka samtalet om hiv den udd och flerstämmighet som den så trängande behöver. Det hårt tuktade klimatet i hiv-diskursen måste öppnas upp, för att släppa in och fram sådana bidrag. 
Så: Dennermalm, lyft på sanktionerna, dammit! Överge tolkningsföreträdet. I dare you.

Mittwoch, 4. Juli 2012

sonderar den akademiska terrängen


Hej,
jag är germanist/lingvist men har börjat inrikta mig mer på ämnet hiv och skulle vilja slå mig in där även akademiskt, att kritiskt undersöka konstruktionen hiv i queerteoretisk anda. Dock känner jag knappt till denna inriktning inom uni. Jag tycker Susan Sontag och Tim Dean har skrivit bra om ämnet, men känner tyvärr inte till något från Sverige, förutom i andra än humanvetenskapliga diskurser (främst förstås medicinska men även sådana med public health approach), vilka inte egentligen intresserar mig. Min fråga till dig, som den väl absoluta förgrundsgestalten inom svensk queerforskning (som jag på alla sätt beundrar), är var du tror mitt intresse skulle låta sig studeras? Om du visste något eller kunde hänvisa till någon skulle jag verkligen uppskatta någon om än liten vägledning.
Vänligast,


Hej och tack för de uppskattande orden. Hiv är inte mitt ämne, men jag färeslår
att du läser David Halperins bok 'What do gay men want?'. Där får du en
queerteoretisk text om begär i alla fall, som också behandlar delar av diskursen
kring hiv. Jag tror att du kommer att kunna hitta intressanta trådar som du
sedan kan spinna vidare på.
Manga halsningar,
Herr K


Hej,
ja, jag ska kolla in den även om, om jag inte minns fel, den snarare har ett hiv-preventivt perspektiv som ibland tyvärr kan slå över i en patologiserande diskurs gentemot hivpositiva. Men jag ska läsa den, om inte annat kan det vara något jag skulle kunna ta avstamp ifrån i en kritik. Tack.
Mvh,

---


Visst, jag var säkert otydlig i min frågeställning; den var vitt hållen. Frågan var ju hur hiv konstrueras, dvs. hur snarast den hivpositive (vilken om något borde vara måltavla för hiv-projektioner?) konstrueras, inte ngn sorts djupare begärsundersökning i varför folk har oskyddat sex, vad som väl kan ha gått snett där (här kan jag dra fram Phil C Langer som forskar på Freie Uni i Berlin som exempel. Han menar i sin Beschädigte Identität : Dynamiken des sexuellen Risikoverhaltens schwuler und bisexueller Männer, att hivsmittade hbt-män skulle ha en ”skadad identitet”, att man måste verka mot homofobi, eftersom det är denna i internaliserad form som vore en avgörande del i att hbt-män utsätter sig för risk för hivsmitta. Alltså der han företräde för tolkningen att utsättande för hivrisk skulle vara ett sorts självdestruktivt beetende. I Tim Deans Unlimited Intimacy: Reflections on the Subculture of Barebacking nämns en liknande åsikt av en ”känd genusteoretiker” som reaktion till hans monografi, att oskyddat sex skulle vara ”gay men creating death camps for themselves” (S.3). Alltså: Hivpositivitet som resultat av patologiskt beteende, risktagande som något sjukligt, vars bevekelsegrunder måste studeras för att sedan botas).

Problemet med en sådan ingång är, att man antar att handlingen oskyddat sex hos bögar, med relativt hög risk för hiv, är något suspekt, då en sund människa förmodas eftersträva att inte smittas med hiv och därför framgångsrikt alltid väljer att ha skyddat sex. Allt annat vore irrationellt och måste undersökas närmare, så att man kan hjälpa dem, som fortfarande är fast i denna irrationalitet.
Detta förutsätter oskyddat sex som något i sig felaktigt och avvikande, vilket man i dessa studier undersöker som patologi. Man uppställer genom ett sådant tänkande normer för sexuella handlingar, där normbrottet blir att ha oskyddat sex och således att bli hivpositiv. Normbrott tenderar att laddas med skuld och sedan skam, vilket är en möjlig grund för det hivstigma som vi ser idag. Blir man smittad idag, uppdagas nämligen ett sexuellt ickenormativt beteende, jämfört med på 80-talet, då det vid ett hivpositivt testbesked handlade om att uppdaga en ickenormativ och således skambelagd identitet: homosexuell, droganvändare, prostituerad.

Detta visar på, inte att faktiskt hivpositiva måste bedriva forskning, utan att ett annat perspektiv är av nöden. Den ingång som denne respekterade forskare har är den priviligierades, dvs. den hiv-negatives: Hur kan man hindra att andra hemfaller för viruset? Intresset, så förefaller det mig, slutar där den de priviligerade är betjänade, dvs. att de förhindras från det oönskade och övriga lämnas åt sitt öde och används på sin höjd som studieexempel. Ämnet hiv skulle alltså vara att hindras från hiv, punkt.
Det är i grunden en, om än omedveten, serofob (jag använder här begreppet analogt med homofobi, serofobi alltså: hiv-fientlighet) inställning,eftersom en hivpositivs intresse gentemot sig själv inte kan vara att inte smittas med hiv (den är ju redan det). Prevention i meningen förhindrande av ny smitta, tjänar i sitt väsen hiv-negativas intressen. Att förknippa hiv med prevention är således att välja hivnegativas intressen framför hivpositivas. Detta ignorerar hivpoitivas intressen och är därför serofobt.

Herr K borde vara väl medveten om min parallel till den queerteoretiska vändingen i början av 1990-talet. Han borde förstå, att vändningen till queerteori innebar att upphöra att problematisera hbt-personer, att i stället vända blicken mot det, som skapar hbt-personer som problem, alltså den heteronormativa matrisen.
Just denna vändning anser jag är en ofrånkomlig del i hivpositivas emancipation. Detta går i linje med det poststrukturalistiska credot, att sluta tala om subjektet utan låta subjektet själv tala, om än ställföreträdande som ett talande ur subjektet. Att tala om subjektet skapar nya projektioner och främmandegör ett redan alienerat subjekt, medan att låta subjektet tala motverkar dessa tendenser och i sig verkar för att dekonstruera konstruktioner och främmandegöranden. Det var snarast detta som jag menade med min frågeställning.

Montag, 25. Juni 2012

"im schatten eines gesetzes"

 http://www.tidningenkomut.se/2012/03/i-skuggan-av-en-lag/

ich im interview zur schwedischen hiv-gesetzesgebung in schwedischer schwullesbischer zeitschrift ("kom ut") aus der märzausgabe mit dem titel "im schatten eines gesetzes".

this is an interview on the swedish hiv-legislation in which i took part in january 2012 for the swedish lgbt-magazine "kom ut" entitled "in the shadow of the law".


Sonntag, 24. Juni 2012

running through the love parade anno 2012



hat zu anfang mega viel spaß gemacht! laufen. auf freunde treffen. das plakat umändern. wurde aber während der parade dumm angemacht von einer gruppe die ich als mein fanclub wähnte. ich wurde dann mit "na viel spaß mit deiner hiv-infektion" beglückwünscht, wo ich erst 10 sekunden danach kapierte, was sie eigentlich gesagt hatten, ihre beleidigung erkannt hattte. die obertrottel sind dann beschämt zurück zu mir gekommen für eine entschuldigung, worauf ich jedoch lediglich in der lage war zu sagen: "geht zurück nach brandenburg, ihr seid zutiefst hassenswert".
am ende des umzugs staute sich immer mehr ein starkes gefühl des nicht zu überwindenden otherness auf und ich musste das plakat bei einer freundin stehenlassen und als vorgespiegelter hivneg in fanny und alexander-outfit wieder nach hause fahren und zu mir kommen.

verstehen und überwindung des otherness/othering wird mein nächstes unterfangen sein. und dann, venture to the stars!

danke les deux mecs für die bilder: http://www.2mecs.de/wp/?p=5633

Dienstag, 5. Juni 2012

Begreppet bromsmedicin: kommentar.

Vilka ord använder vi när vi talar om hiv och  med vilka andra föreställningar och laddningar är de sammanflätade? Nedan en kommentar till min text "Begreppet bromsmedicin" av Walter Heidkampf:

http://blog.qruiser.com/hivdiva/148912/risk-chanser--mojligheter

Sonntag, 3. Juni 2012

hiv in der populärmusik 3; new order - 1963



schlüsselausschnitte aus dem liedertext:

"It was January, 1963
When Johnny came home with a gift for me
He said I bought it for you because I love you
And I bought it for you because it's your birthday, too"

"He told me to close my eyes
My gift would be a great surprise
I saw tears were in his eyes
He never meant to hurt me
Oh, God, Johnny, don't point that gun at me
There's so many ways our lives have changed
But please, I beg, don't do this to me
Johnny, don't point that gun at me
Can I save my life at any price?
For God's sake won't you listen to me?"


"And though he was ashamed that he had took a life
Johnny came home with another wife
And he often remembered how it used to be
Before that special occasion, 1963"

geht auch auf den legendarischen mitbegründer der ebenfalls legendarischen "Diseased Pariah News", Beowulf Thorne, zurück, der sein geschlechsteil zuweilen beschrieb als “I’ve Got the Danger Penis” bzw. “This Gun Shoots Death.”

Montag, 21. Mai 2012

Begreppet bromsmedicin

Käre Robert Jacobsson från Ligga med P3,
jag lyssnade på dig den första december 2011 när du upplyste om hiv/aids i din ”hivskola” (http://sverigesradio.se/api/radio/radio.aspx?type=db&id=3608154&codingformat=.m4a&metafile=asx ). Jag slogs av din goda avsikt tillsammans med din bristande insikt, som du uppvisade där. Det handlar om begreppet bromsmedicin. Du målar upp en bild av hiv, där tillväxten av virus hämmas av bromsmediciner men med det likväl oåterkalleliga slutsstadiet aids hotande i horisonten. Samtidigt bör vi, understryker du, ”tillsammans ta reda på mer om hiv”, eftersom ”personer som lever med hiv i sverige idag ständigt möts av okunskap och fördomar”. För mig är bromsmedicinsbegreppet just en sådan okunskap förpackad i ett ord som vi bör ta reda på mer om för att arbeta mot fördomar kring hiv. Begreppet bromsmedicin tvingar oss nämligen fast i en föreställning om hiv som tillhör aidsåren, det förgångna, och skymmer blicken för vad det innebär att vara hivpositiv idag.
Jag läser Hervé Guiberts À l'ami qui ne m'a pas sauvé la vie (svensk titel: Till vännen som inte ville (!) rädda mitt liv) i dagarna, där författaren berättar om behandlingen av sin aids under slutet av 80talet:
"Mittlerweile verzögert man sie [die schwersten Attacken: Pneumocystis, Toxoplasmose] mittels Verschreibung von azt" (s. 11, tysk översättning, Rowohlt 1991). Jag vet inte hur Anders Bodegård översatt det till svenska, men jag skulle gissa på liknande: ”numera fördröjer man dem [de svåraste attackerna: pneumocystis, toxoplasmos] genom att skriva ut
azt”. Detta beskriver med ett typiskt exempel aidserans bromsmediciner och dess verkningar: att minska farten något av ett fortsatt insjuknande mot en säker död. Istället för att redan imorgon kanske ådra sig lunginflammation och dö av dess verkningar, ja, då kunde bromsmedicinen förskjuta detta några veckor, månader, år. Men tidsbanan gick inte att rubba: målet var oundvikligt, bara hastigheten kunde inbromsas. (Susan Sontag talar i AIDS and its metaphors om en dåtida föreställning om hiv som ett inbyggt 'trajectory' (tidsbana) mot en säker död, fastän man på den tiden, 1988, ännu inte visste, att ett positivt hivbesked definitivt ledde till döden).
På detta sätt använder man idag begreppet bromsmedicin för andra sjukdomar. För ALS,
MS och Parkinsons finns bromsmediciner, som skjuter upp en redan säker död.
Det må vara sant att de moderna hivmedicinerna i någon mening fortfarande också fungerar bromsande genom att de hämmar tillväxten av virus, ja, i princip kväser den till det icke-mätbara (där man i Sverige fortfarande vägrar erkänna att hivpatienter med fungerande medicinering inte längre smittar). Man talar även om en normal levnadsförväntan.
Metaforen av ett bromsande, som en gång fanns vad gällde aids, är för ALS, MS och Parkinsons fullständig (förskjutande av insjuknandet med nära säker död), men inte längre för hiv. För: Var är farten som med minskad hastighet leder fram till målet? Med tillgång till dagens hivmediciner leder inte hiv till aids, inte heller långsammare, utan: inte alls.
Man skulle kunna argumentera för en annan förståelse av bromsning: en sorts bromsning till totalt avstannande. Som en parkeringsbroms. Hiv skulle då kunna liknas vid ett fordon parkerat i sluttning, men orörlig.
Skulle man då istället kunna tala om stoppmedicin? Nej, egentligen inte, eftersom hivviruset förblir i kroppen, om än omätbart, osmittsamt och berövat sin immunförsvarsnedbrytande aktivitet. På många sätt undandrar sig dagens hivmedicin aidstidens bildspråk, varför det är så olyckligt att fortfarande använder sig av det i svenskan. Hiv är idag, som klyschan säger: ”ingen dödsdom”. Varför då hålla fast vid ett begrepp som delvis förutsätter denna dödsdom? På andra språk används vardagligt mer exakta begrepp: antiretroviral medicin; kombinationsterapi (läkemedel mot hiv är sammansatta av flera aktiva substanser); hivmedicin. På fackspråk: haart eller art.
Ifall vi är eniga om att bromsmedicin inte längre kan beteckna dagens hivmediciner, bör vi då söka efter andra bilder för att belysa och tillgängliggöra dem? Nja. Bilder kan förmedla förståelse på ett effektivt sätt, fast med risken att utesluta något, framhäva saker ur proportion, osv. Ju fler bilder som sätts in som budbärare däremot, desto mindre är denna risk. Medicinspråket är i sig redan denna bildskatt, som kommer till användning i all populärvetenskaplig medicinsk litteratur och således i förklaringen av antiretroviral medicin, kombinationsterapi och
hivmedicin. Förklaringen blir alltefter medicinens utveckling rörlig och inte fastlagd på en enda bild: att bromsa. Hur torrt det än må förefalla, är denna väg att föredra, då missförstånden minskar och priset för dessa alltid måste betalas av de hivpositiva.
Begreppet bromsmedicin leder den oinvigde till att tro att de mediciner som en hivpatient tar endast bromsar upp infektionen, men till sist ändå leder till aids och därefter döden. Genom att använda det ordet, även om det inte är ens avsikt, ökar man okunskapen och därmed stigmat kring hiv.
Jag håller med dig, Robert: vi borde alla tillsammans ta reda på mer om hiv. Vi skulle då upptäcka hur dagens hivmediciner fungerar och kritiskt ifrågasätta det fortsatta berättigandet i begreppet bromsmedicin. Jag önskar att du gör det, att Sverige gör det.